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Fachexpertenaustausch
Jörg Decher als Experte für Abfall­wirt­schaft in China

China

Konferenzteilnehmer © Bezirksregierung Münster

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Jörg Decher aus dem Dezernat für Abfall­wirtschaft ist als Vertreter der Bezirks­regierung Münster zu einem Fach­experten­austausch nach China gereist. Der Austausch wurde von der GIZ (Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit) zusammen mit dem NRW-Umweltministerium organisiert und fand zum dritten Mal statt. Dieses Treffen stand unter dem Thema „Wasser- und Bodenschutz“. Gefördert wird der Austausch vom Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. Jörg Decher berichtet von seinen Erlebnissen:

Warum sind Sie nach China gereist?

Jörg Decher: Zwischen Nordrhein-Westfalen und der Volksrepublik China besteht eine langjährige Kooperation. Sie zeichnet sich besonders durch die aktive Beteiligung zahl­reicher NRW-Akteure aus, die ihr Know-How zur Verfügung stellen und ihre chinesischen Gesprächs­partner auf Augenhöhe empfangen.

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Konferenz © Bezirksregierung Münster

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Damit dieser Austausch keine „Einbahn­straße“ bleibt, sind wir als Gruppe von NRW-Experten aus Ver­waltung, Wirt­schaft, Wissen­schaft und Verbänden nach China gereist. Dort hatten wir die Chance, in den drei chinesischen NRW-Partner­provinzen Einblicke in die chinesische Umwelt­politik zu gewinnen, uns auszutauschen und lokale Projekte zu besichtigen.

Was waren Ihre Aufgaben vor Ort?

China

Besichtigung eines Phosphorrecyclingprojektes © Bezirksregierung Münster

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Jörg Decher: Wir haben uns intensiv mit unseren Kollegen der chinesischen Umwelt­verwaltungen zu Themen der Wasser- und Abfall­wirtschaft ausgetauscht. Konkret hieß das, dass wir in Konferenzen zu den verschiedenen Themen wechselseitig Vorträge gehalten haben – immer in deutsch-chinesischer Über­setzung, um anschließend die aktuellen Frage­stellungen zu diskutieren. Exkursionen zu Abwasser­anlagen einer Abfall­verbrennungs­anlage sowie zu einem Phosphor­recycling­projekt gaben gute Einblicke in die chinesischen Umweltaktivitäten.

Wo sind Sie genau hingereist?

Jörg Decher: Wir haben die drei Partnerprovinzen von Nordrhein-Westfalen besucht: Jiangsu, Sichuan und Shanxi. Aus diesen Provinzen sind seit 30 Jahren – so lange gibt es die Partnerschaft zwischen China und NRW bereits – inzwischen mehr als 1.000 Jahres­stipendiaten zu Ausbildungspraktika in NRW gewesen.

China

Die verbotene Stadt in Peking © Bezirksregierung Münster

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Viele dieser Fachleute arbeiten in Führungspositionen und sind wichtige Multiplikatoren. In allen Partnerprovinzen gibt es Alumni-Organisationen, Netzwerke also, der ehemaligen NRW-Stipendiaten.

Mit diesen Gruppen haben wir uns ebenfalls getroffen und durch die guten Beziehungen zu NRW gestalteten sich diese Meetings fast wie Familientreffen. Es war eine sehr freundliche und familiäre Atmosphäre.

Wie „weit“ sind die Chinesen im Bereich „Wasser- und Abfallwirtschaft“? In welchem Bereich können Sie von uns profitieren? Und wir von Ihnen?

Jörg Decher: Es wurde schnell deutlich, dass die chinesischen Partner durchaus auf Augenhöhe mit uns diskutierten. Manche Umweltprobleme sind auf beiden Seiten immer noch große Herausforderungen, wie zum Beispiel der Umgang mit Gülle oder den Bergbaufolgeschäden. Hier wurden weitere Kontakte geknüpft und verabredet, den thematischen Austausch auszubauen.

Manche Umweltprobleme sind in China sehr ausgeprägt, wie zum Beispiel die spürbare Luftbelastung durch die Abgase der vielen Autos und Industrieanlagen. Gleichzeitig sieht man auf den Straßen der Städte sehr viele Elektroroller und –autos.

Das Luftproblem wird offensichtlich und inzwischen sehr aktiv angegangen.

Auch die Anlagen der Wasser- und Abfallwirtschaft, die wir besichtigt haben, erschienen durchaus präsentabel. Manche Gewässer, die wir sehen konnten waren allerdings in einem fürchterlichen Zustand!

Was nehmen Sie für persönliche Eindrücke von der Reise mit?

Jörg Decher: Mich hat diese Größe des Landes sehr beeindruckt. Jede von den drei besuchten Provinzen, ist von der Einwohnerzahl etwa so groß wie Deutschland. Von den Städten, die wir besucht haben, war Taiyuan in der Provinz Shanxi die kleinste mit einer Einwohnerzahl vergleichbar mit Berlin.

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Wohntürme © Bezirksregierung Münster

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Peking hat in der „Innenstadt“ etwa 19 Millionen Einwohner und im weiteren Umkreis leben dort mehr als 30 Millionen Menschen. Genauso gigantisch wie die Einwohner­zahlen sind die Zahlen des Abfall­aufkommens, der Wasserver- und -entsorgung und anderer Infra­struktur­größen mit allen damit verbundenen Problemen und Herausforderungen.

Gleichzeitig waren die persönlichen Begegnungen mit den Fach­kollegen und Fach­kolleginnen dort sehr intensiv und sehr freundschaftlich.

China

Chinesisches Essen nach der Konferenz © Bezirksregierung Münster

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Das gemeinsame Essen war nicht nur wegen der phantastischen chinesischen Gerichte, sondern auch wegen des herz­lichen Austausches über fachliche Themen hinaus ein wichtiger Bestand­teil der gesamten Reise. Aus meiner Sicht kann diese NRW-China Partner­schaft auf Augenhöhe einen wichtigen und sehr positiven Beitrag zur im besten Sinne gelebten „Völker­verständigung“ leisten.

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