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Hochwasser und Hochwasserschutz


Umsetzung der europäischen Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie in NRW

Pegelstand

© JFsPic/Fotolia

Nordrhein-Westfalen unternimmt seit vielen Jahren erhebliche Anstrengungen, um Menschen, Umwelt, Wirtschafts- und Kulturgüter vor den Gefahren durch Hochwasser zu schützen. Eine zentrale Bedeutung haben dabei: die Kartierung von Risiken, die Information der betroffenen Bürger, die Vorsorgeplanung, die hochwassergerechte Entwicklungsplanung sowie bauliche Maßnahmen.

Die zeitlichen Arbeitsschritte des Hochwasserrisikomanagements

Die zeitlichen Arbeitsschritte des Hochwasserrisikomanagements © Bezirksregierung Münster

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Bis Ende des Jahres 2015 wurden in Nordrhein-Westfalen für alle Gebiete, in denen signifikante Hochwasserschäden auftreten können, die Hochwasser­risiko­management­pläne erstmalig erarbeitet. Ziel der Pläne: über bestehende Gefahren zu informieren und Maßnahmen unterschiedlicher Akteure zu erfassen und abzustimmen. Damit sollen hochwasserbedingte Risiken für

  • die menschliche Gesundheit,
  • die Umwelt,
  • Infrastrukturen und
  • Eigentum

verringert und bewältigt werden.

Grundlage dafür ist die europäische Richtlinie über die Bewertung und das Management von Hochwasserrisiken (EG-HWRM-RL), die am 26. November 2007 in Kraft getreten ist. Die Zielsetzung der Richtlinie wurde von der Bundesregierung in die Novelle des Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) übernommen. Sie ist seit 1. März 2010 in Kraft.

Die Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie wird in drei Arbeitsschritten umgesetzt. Für alle Schritte erfolgt eine Überprüfung, ggf. mit Aktualisierung sowie eine Fortschreibung im sechsjährigen Turnus.

Hochwasserrisiko

Gewässer mit signifikantem Hochwasserrisiko im Regierungsbezirk Münster. © Bezirksregierung Münster

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Vorläufige Bewertung

Mit der 2018 überprüften und aktualisierten vorläufigen Bewertung wurden nach 2011 zum zweiten Mal die Gewässer festgelegt, die aufgrund eines signifikanten Hochwasserrisikos im weiteren Verlauf des Hochwasserrisiko-Managementprozesses bearbeitet werden.

Eine Zusammenfassung des Ergebnisberichts der vorläufigen Bewertung und eine Karte der „Risikogewässer“ im Regierungsbezirk Münster finden Sie im Downloadbereich.

Hochwassergefahrenkarte Berkel, Stadtlohn

Ausschnitt aus einer Hochwassergefahrenkarte für die Berkel in Stadtlohn. © Bezirksregierung Münster

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Hochwassergefahren-Karten und Hochwasserrisiko-Karten

Für die mit der „vorläufigen Bewertung“ identifizierten Risikogewässer aus dem ersten Zyklus wurden bis Ende 2013 Hochwassergefahren- und Hochwasserrisiko-Karten erarbeitet. Im zweiten Zyklus wurden diese überprüft und aktualisiert, bzw. für neue Risikogewässer erstmals erstellt, und im Dezember 2019 erneut veröffentlicht. Die Gefahrenkarten informieren über die mögliche Ausdehnung und Tiefe einer Überflutung. Die Risikokarten zeigen auf, wo Wohn- oder Schutzgebiete betroffen sind, Kulturobjekte gefährdet sind und Gefahrenquellen durch Industrieanlagen vorliegen.

Die Karten sind als Web-GIS-Anwendung auf Flussgebiete NRW verfügbar und können auch über die unten genannten Geoportale UVO oder ELWAS eingesehen werden:

Hochwasserrisikomanagementpläne

Die im Dezember 2015 erstmalig erstellten Hochwasserrisikomanagementpläne wurden aktualisiert und nach einer Öffentlichkeitsbeteiligung im Dezember 2021 veröffentlicht.

Mit Hilfe eines landesweiten Maßnahmenkatalogs haben Kommunen, Verbände und Behörden Maßnahmen entwickelt, um

  • neue Risiken zu verhindern,
  • bestehende Risiken zu vermindern und
  • während eines Hochwassers und danach die nachteiligen Folgen so gering wie möglich zu halten.

Diese Maßnahmen beziehen sich nicht nur auf den Schutz vor möglichen Hochwasserereignissen, sondern umfassen auch die Vorsorge und die Nachsorge. Sie berühren damit eine Vielzahl von Handlungsfeldern, von der Regional- und Bauleitplanung über den natürlichen Wasserrückhalt und die Siedlungswasserwirtschaft, den technischen Hochwasserschutz, die Verbesserung der Informationsgrundlagen und Vorhersagen bis hin zur Katastrophenvorsorge. Diese Inhalte sind in den Hochwasserrisikomanagementplänen für jedes Flussgebiet in Nordrhein-Westfalen (Rhein, Ems, Maas, Weser) in stark aggregierter Form zusammengefasst und dokumentiert. Die überwiegend strategischen Pläne sind für eine regionale Darstellung der Hochwasserrisikomanagement-Planung zu abstrakt. Deshalb wurden in NRW ergänzend zu den Plänen Broschüren erstellt, welche einen zusammenfassenden Überblick über die lokalen und regionalen Aktivitäten in den verschiedenen Teileinzugsgebieten bieten:

Wichtig für die Akteure in den Kommunen sind neben den Hochwasserrisikomanagementplänen die Kommunalen Steckbriefe zum Hochwasser-risikomanagementplan. Diese Steckbriefe beinhalten eine Beschreibung des Hochwasserrisikos in der Kommune und die auf dem Gemeinde- bzw. Stadtgebiet konkreten geplanten Maßnahmen zur Reduzierung des Hochwasserrisikos. Die Steckbriefe können auf folgender Seite eingesehen werden:

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